Inhalt
Bilderbogen und ihre Herstellung
1. Die Imagerie Epinal
Bilderbogen aus der Imagerie Epinal sind die Vorläufer unserer Comics. Die Franzosen sagen es sei die Fünfte Kunst.
Das Museum ist täglich geöffnet. Eine Ausnahme ist der Vormittag am Montag.
1.1 Das Emblem der Imagerie Epinal
Der Gestiefelte Kater ist das Symbol der Imagerie Epinal.
Deshalb trifft man hier an vielen Stellen immer wieder auf ihn.
Er stammt ursprünglich aus einem Märchen von Charles Perrault und wurde dann später vermutlich von den Gebr. Grimm übernommen.
1.2 Die Teile des Besuchs
Welche Möglichkeiten gibt es nun in der Imagerie Epinal? Besuchen Sie das Museum. Sind Sie bei der Herstellung eines Bilderbogen aus der Imagerie Epinal dabei. Nehmen Sie doch an einer Führung teil. Bewundern Sie die schönen Bilderbogen im Laden, evtl. mit einem Kauf.
2. Im Museum
Es gibt viele Erklärungen zu den Bilderbogen. Die Drucke sind sehr wertvoll und sollen keinen Schaden durch Ausbleichen nehmen. Deshalb ist die Beleuchtung im Museum sehr spärlich gehalten.
2.1 Vorläufer unserer heutigen Stadtpläne
Dieses Bild einer Stadt ist der Vorläufer des Stadtplans
Es ist ein Beispiel der ersten Drucke. Die Menschen interessierten sich dafür und weckten dadurch den Wunsch der Vervielfältigung.
2.2 Erste Werbung
Noch ein Beispiel dazu: die Krönung Karl des Großen. Der Kaiser hatte großes Interesse, dass er im Volk bekannt war. Dadurch sicherte er nämlich seine Macht.
Er wurde im Jahr 800 an Weihnachten zum Kaiser geweiht.
Papst Leo III krönte ihn im Petersdom.
Also mehr als 400 Jahre nach dem Fall des römischen Reichs.
Dieses Ereignis hielt man auf dem Bilderbogen fest. Karl der Große wird auch als der erste Europäer bezeichnet. Sein Reich hatte auch die Größe dazu.
Später dann stellten Modezeitschriften ihre erste Seite bunte her. Die sogenannte „La Une“, ein Bilderbogen aus der Imagerie Epinal.
3. Herstellung von Bilderbogen
3.1. Bilderbogen im Stempeldruckverfahren
3.1.1. Anfertigung des Stempels
Es handelt sich dabei um ein altes Verfahren. Der erste Schritt ist die Herstellung des Stempels.
Die Imagerie nahm immer Kalkstein aus Bayern um daraus eine Platte zu fertigen.
Danach wurde dann von Hand mit einer speziellen Scheibe poliert.
Wie man sieht, die Scheibe hat viele Löcher. Sie ist zudem auf einer Seite höher, als auf der anderen. Auf dem Bild kann man esrecht gut erkennen.
In eines der Löcher wird dann ein Stab zum Drehen eingeführt.
Durch Drücken und Drehen schleift man die Platte ab. Ändern des Drucks oder der Schnelle des Drehens schleift die Platte stärker oder schwächer ab. Die polierte Platte nennt man dann Stempel.
3.1.2. Aufbringen der Zeichnung auf den Stempel
Dann bringt der Künstler die Zeichnung auf den Stempel auf.
Der Stempel wird als Spiegelbild vom Künstler bearbeitet. Also nicht so ganz einfach.
Man zeichnet von Hand mit einer fetthaltigen Tinte direkt auf den Stein.
Damit man Einzelheiten besser erkennen kann, ist das Bild unten gespiegelt. Der Künstler hatte aber keine Software zum Spiegeln.
Wenn man die feinen Striche sieht, dann war das eine mühevolle Arbeit. Was passiert, wenn man einen falschen Strich macht? Gab es eine Art Radierer? Wir wissen es nicht. Damals war es aber nur so möglich. Der Aufwand war daher richtig, sonst hätte man nur eine einzelne Zeichnung gehabt. Die Fotografie beginnt erst Mitte des 19. Jh.
3.1.3. Bedrucken des Papierbogens
Danach bedruckte man den Papierbogen mit der abgebildeten Maschine aus Holz.
Dazu wird Papier auf den Stempel aufgelegt. Darüber legt man dann weitere Schichten aus Papier. Die letzte Schicht ist aber ein Metallblatt.
Beachten Sie den Hebel, man klappt ihn nur beim richtigen Druck nach unten.
Die Bilderbogen werden nummeriert, deshalb druckt man nur wenige. Dadurch bleibt die Exklusivität gewahrt.
3.1.4. Die Imagerie besitzt viele Stempel
Auf dem Bild sieht man nur eine kleine Anzahl der Stempel. Alle werden nicht hier gelagert, weil es zu wenig Platz gibt. Sie waren damals von großem Wert und sind es auch noch heute.
Ein weiteres Beispiel für einen Stempel. Damit druckt man den Schirm für eine Lampe.
Man schneidet den Bogen aus und klebt ihn dann am rechten Falz zusammen. Das Foto ist ebenfalls gespiegelt.
Die Stempel wurden für viele Zwecke angefertigt, wie z. B. auch für die erste farbige Seite der Modemagazine.
3.1.5. Es gab aber auch ein Problem
Die Größe des Stempels bedingt auch die Größe des Bilderbogens.
Dazu hier ein Trick um den Bilderbogen doch zu vergrößern. Links der Stempel, rechts dann der mannshohe Bilderbogen. Wenn man den Farbdruck genau ansieht, dann erkennt man den weißen Falz. Der Blick nach links auf den Stempel hilft bei der Suche nach der Trennstelle.
3.2 Bilderbogen im Schablonen-Verfahren
3.2.1 Herstellung der Schablonen
Mit einer Art Nähmaschine fertigt man die Schablonen an.
Man braucht für jede Farbe eine Schablone. .
3.2.2 Aufbringen der Farbe auf den Bilderbogen
Man macht zuerst einen Druck schwarz auf weiß.
Dann koloriert der Künstler mit der Schablone.
Aber man kann auch eine Maschine benützen.
3.2.3 Es kommt noch mehr Farbe auf den Bilderbogen
Hier sieht man 6 Stufen des Drucks.
Der erste Druck ist schon etwas gefärbt, dann nimmt die Farbe immer mehr zu.
Man sieht wie eine Schablone auf die andere folgt.
3.2.4 Maschinelle Herstellung von Bilderbogen
Durch die Vorführung erkennt man schnell, warum versucht wurde das Drucken zu automatisieren, bzw. maschinell zu erleichtern.
Links sieht man eine modernere Maschine. Man bestückt sie mit Schablonen.
Jede Schablone steht für eine Farbe. Über jeder Schablone sind 2 Besen.
Diese fahren zuerst nach links, dann nach rechts.
Außerdem wandert der Bogen von vorn nach hinten.
Dadurch wird der Bilderbogen nach und nach mit einer weiteren Farbe bedruckt.
3.3 Bilderbogen aus der Imagerie Epinal als nummerierter Kunstdruck
Um das Besondere des Kunstdrucks zu erhalten legt man meist nicht mehr als 200 Stück auf.
Der Künstler erstellt den Entwurf.
Dieser wird dann schwarz auf den Stempel gezeichnet, dann druckt man.
Danach wird mit Schablonen die Farbe von Hand aufgebracht.
4. Laden mit Verkauf der Bilderbogen
Der Eingang zum Laden zum Erwerb von Bilderbogen. Man kann aber auch nur die schönen Bogen anschauen.
4.1 Kleine Geschichten auf Bilderbogen aus der Imagerie Epinal
Manche Bogen zeigen eine kleine Abfolge von Geschichten.
Man findet z. B. die Fabeln von Jean de La Fontaine, aber auch Märchen.
Gerne werden auch Berufe und ihr Umfeld in einem Bilderbogen dargestellt.
Dargestellt werden zum Bsp. Berufe: Bauer, Eisenbahner, Feuerwehrmann, Arzt, etc. Aber auch Blumen, oder Abläufe zur Herstellung eines Produkts.
4.2 Hohe Qualität hat ihren Preis
Die Bilderbogen aus der Imagerie Epinal sind künstlerisch sehr hochwertig und haben deshalb ihren Preis.
Nummerierte Bilderbogen sind noch exklusiver, aber auch ein schönes Geschenk oder Souvenir. Der Künstler wählt traditionelle, aber auch ganz moderne Themen.
Dieser Teil des Besuchs beendet die Besichtigung.
5. Die geographische Lage
5.1 Die Anfahrt
Die Imagerie liegt direkt am Ufer der Mosel, nämlich am Quai de Dogneville 42, oder auch an der D12.