Die Drei-Seen-Tour ist ein Klassiker der Vogesen-Wanderungen.
1. Start der Drei-Seen-Tour am Col de Calvaire.
Wir beginnen unsere Drei-Seen-Tour am Col de Calvaire. Dieser Pass liegt zwischen dem Col de la Schlucht und dem Col de Bonhomme.
Länge der Tour ca. 13 km. Dauer ca. 4-5 h, mit Pausen und Einkehr in einer der Fermes Auberges, oder wenn das eine oder andere Foto gemacht werden soll, eben auch länger.
Die Drei-Seen-Tour kann des Weiteren zur Vier-Seen-Tour erweitert werden, wenn man die sportliche Fitness besitzt.
Empfehlenswert ist eine gute Wanderkarte, am besten eine von IGN (blaue Serie, Maßstab 1:25000), oder für Android auch die OSMandro Karten.
Kurz nach dem Col du Calvaire auf der Landstraße D4811 Richtung Orbey kommt man dann hier vorbei. Gleich geht es dann in engen Serpentinen abwärts.
Wir sind auf dem Weg Sentier Freppel. Der Masten des Skiliftes dient dabei als Orientierung.
2. Am Lac Blanc
Hier unten am Lac Blanc geht es anschließend links weiter. Der Weg nach rechts ist leider versperrt.
Der Bergkamm war darüber hinaus ein Drehort des Films Nos Résistances, einer Liebesgeschichte in der Resistance.
Der Lac Blanc liegt nun rechter Hand.
Die Wanderzeichen roter Ring und gelbes Rechteck markieren den bald recht schattigen Wurzelpfad.
Am Ende des Lac Blanc geht es dann aufwärts halblinks weiter. Der Pfad ist nicht ganz ohne, wie man auf dem Bild erkennen kann und es empfiehlt sich zudem auch die entsprechende Vorsicht walten zu lassen.
Manche von den größeren Steinen sind außerdem lose und bewegen sich eventuell.
Auch gutes Schuhwerk ist des Weiteren kein unnützer Überfluss.
Die Quelle La Source Cornelia auf dem bequemen Cornelius-Weg.
Leider handelt es sich um kein Trinkwasser, aber zum Erfrischen ist das Wasser doch sehr willkommen.
Auf der Drei-Seen-Tour zwischen dem Lac Blanc und dem Lac Noir.
3. Der Lac Noir
3.1 Der Lac Noir war Kulisse eines Films.
Der Lac Noir liegt etwas niedriger als der Lac Blanc, obwohl man vielleicht einen anderen Eindruck hat. Das Speicherwerk und der See waren außerdem ein Drehort des Films Mord aus Versehen, mit Catherine Deneuve, einer Satire im Krimi-Milieu.
3.2 Das Speicherwerk am Lac Noir ist aber leider verschwunden.
Der tiefere Lac Noir und der höhere Lac Blanc waren durch eine Röhre miteinander verbunden. Wenn nachts nun zuviel Strom erzeugt wurde, pumpte das Speicherwerk Wasser durch die Röhre in den Lac Blanc. Wenn dann tagsüber mehr Strom benötigt wurde, ließ man das Wasser zurück und durch die Turbinen des Speicherwerks schießen. Dadurch ließ sich der nachts zu viel erzeugte Strom auf elegante Weise speichern.
Das Gebäude am Lac Noir wurde 2014 abgerissen. Die EDF prüft seitdem einen modernen Neubau. Und aufwärts geht es nun weiter. Wegmarkierung: blauer Punkt.
4. Der Turm La Faude
Ein Ausblick von unterwegs auf den im Sommer 2002 wieder errichteten Turm La Faudé. Nachdem man einige Bäume um den Turm herum gefällt oder gekürzt hat, bietet sich wieder eine schöne Aussicht von oben. Außerdem gibt es seit 2005 zu Füßen des Turms eine Schutzhütte.
Immer wieder wird man darüber hinaus durch schöne Aussichtspunkte auf die blaue Linie der Vogesen überrascht. Manchmal lässt sich zudem selbst noch im Frühsommer Schnee auf den Bergspitzen erkennen, vor allem ums Hohneck. Links vorne die Ferme Auberge Altenkraeh.
5. Der Lac du Forlet, oder Lac des Truites.
Über den im Jahre 1835 errichteten Damm des Lac du Forlet und den Weg rechts kommt man dann zur Ferme Auberge du Forlet.
Der zweite Name des Sees Lac des Truites, d.h. Forellensee ist eigentlich falsch, er müsste eigentlich Föhrensee heißen. Sein ursprünglicher Name lautete zudem auch so. Der Fehler könnte durch den ähnlichen Klang der Namen entstanden sein.
Der See ist auf jeden Fall mit 1061 m Höhe der höchste in den Vogesen, manche sagen auch der schönste.
Von der Ferme Auberge geht es nun über den vom Vogesen-Club im Juni 2009 gebauten Steg. Dann hoch bis zum Sulzeren Eck und dem Gazon du Faing. Markierung: rotes Dreieck.
Auf halber Strecke des Anstiegs Blick hinunter auf den Lac Forlet und die Ferme Auberge.
6. Der Gazon du Faing
Der Gazon du Faing. Links vorne ist der Grenzstein erkennbar, der Lothringen vom Elsaß trennt. Die Bodenkrume sieht doch recht dünn und verletzlich aus. Auf Hinweistafeln wird deshalb gebeten auf den Wegen zu bleiben. Der GR5 ist des Weiteren mit rotem Rechteck markiert.
Das Wollgras, d.h. franz. linaigrette, ist ein ganz typischer Anzeiger eines Moores.
Die Wurzeln wurden früher im geschälten Zustand als Hausmittel gegen Durchfall benützt.
Die Wolle ist brüchig, sodass sie nicht im Sinne ihres Namens gebraucht werden konnte, aber als Kerzendochte, oder zum Ausstopfen von kleinen Kissen fand es durchaus Verwendung.
Eine hübsche, aber auch sinnvolle Idee den Seeweg zum Lac Blanc zu kennzeichnen.
Der Gazon du Faing ist ein Reservat mit vielfältiger Flora und Fauna, mit etwas Glück kann ein Wanderfalke oder auch Gämsen beobachtet werden.
7. Der Felsen Chateau Hans
Wir sind auf nun dem letzten Wegstück angelangt. Kurz vor dem Col du Calvaire, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung, geht es durch ein Waldstück nur noch abwärts. Wegmarkierung: rotes Rechteck GR5.
Um den Felsen „Chateau Hans“ gibt es außerdem zahlreiche Geschichten.
7.1 Legende um den Ritter Hans
Nach der Legende ruhte früher auf dem Granitfelsen das Schloss des Ritters Hans von Felsenstein. Man erzählt, dass täglich üble Trinkgelage hinter den Mauern des Schlosses stattgefunden haben. Eines Tages aber, als alle sich amüsierten und betranken, durchschritt ein Jäger von großer Gestalt mit einem spitzen Schnurrbart den großen Saal und schrie: “ Heute ist aber Allerheiligen“. Daraufhin erhob sich Ritter, total betrunken, und sagte mit einem bösen Lachen :“Ja heute ist Allerheiligen, aber meine Heiligen sind im Weinkeller und zu ihrer Ehre holt mir noch Wein, damit das Fest weitergehen kann“. Kaum war die Blasphemie ausgesprochen, ließ sich ein schrecklicher Lärm hören, die Erde öffnete sich und das Schloss des Ritters Hans verschwand für immer im Inneren des Berges. Nur der sich im See spiegelnde Fels ist bis zum heutigen Tage übriggeblieben. Quelle: Phillippe Haumes.
Noch eine andere Geschichte dazu, ein wenig romantischer:
7.2 Die adlige Tochter
Die Legende erzählt, dass ein grausamer adliger Herr in einem Schloss lebte, das einst den See überragte. Die Bevölkerung wurde von ihm terrorisiert. Seine Tochter, genauso schön und lieblich, wie ihr Vater brutal und grausam, verliebte sich in einen armen Schäfer mit reinem Herzen, den Hans. Der Vater jedoch war wütend über diese Heirat und wollte seine Tochter und ihren Geliebten für immer in einen Turm des Schlosses einsperren. Aber das Schloss verschwand sofort und verwandelte sich in den großen Felsen, den man heute noch sieht, überragt von einer weißen Jungfrau. Und so kann es sein, dass man an manchen Tagen, die melodischen und lieblichen Klänge einer Flöte hört, die sich über dem Château Hans erheben. Quelle: Martine Schnoering.
Die beim Äsen überraschten Gämsen bilden den Abschluss unserer Drei-Seen-Tour. Bis zu Ihrem Fahrzeug sind es zudem nur noch wenige Meter.
Die geographische Lage.
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