Inhalt
Lac de la Maix, Vogesen.
1. Der See Maix bei Vexaincourt
Der Lac de la Maix ist ein See mit Geschichte und einigen Legenden.
1.1 Unterwasser-Archäologie
Der Lac de la Maix hat auch eine Bedeutung, was die Archäologie unter Wasser betrifft. Informationen finden Sie beim Taucher Eric NOEL und seiner Mannschaft.
Sie fanden einen Einbaum, Scherben aus römischer Zeit, sowie Überreste eines Gebäudes. Wie man auf dem Bild sieht, lässt sich unter der Oberfläche des Wassers wohl so Manches erahnen. Vielleicht ist an den Legenden doch etwas Wahres.
1.2 Eremiten lebten am See
1.3 Verbindung zu den Anapabtisten
1.4 Grafschaft Salm
Der Lac de la Maix gehörte zum La Principauté de Salm, das später an Frankreich angeschlossen wurde. Der Grund war, dass die Grafschaft ihre Einwohner nicht mehr ernähren konnte. In diesem Zusammenhang fiel die Diözese Senones weg und das Gebiet wurde deshalb später der neuen Diözese Saint Dié zugeschlagen.
2. Der Lac de la Maix ist ein magischer Ort.
2.1 Bei leichtem Regen
Lassen Sie sich vom eigenartigen Zauber des Lac de la Maix einfangen. Wir empfehlen einen Tag mit leichtem Regen um den kleinen See zu umrunden. Der fremde magische Eindruck ist dann am stärksten.
Der See ist, ohne menschliches Zutun, wie einer Staumauer oder Ähnlichem, ein natürliches Überbleibsel nach dem Abschmelzen der Gletscher.
2.2 Die Kulisse der Legenden
Man kann sich bei dieser Kulisse gut vorstellen, dass hier Legenden entstehen. Darüber hinaus spürt man, dass die Magie des Ortes eine große Anziehung besitzt.
Schöne Bilder zum Lac de la Maix finden Sie auch auf dem frz. Blog von Martine Schnoering. Sie schreibt u. a., dass man keine Wertsachen offen im Fahrzeug zurücklassen solle.
3. Legenden vom Lac de la Maix
3.1 Der Teufel der Violine spielt
Die bekannteste Legende aus längst vergangenen Zeiten. Es befand sich eine grüne Wiese an diesem Ort, und die Jugend traf sich hier sonntags zum Tanz.
Eines Tages erschien ein Musikant der fremde Melodien spielte. Der Glaube der Jugend wurde dadurch erschüttert und deshalb verpassten sie dann den Gottesdienst. Als Strafe wurde die Wiese samt den jungen Leuten überflutet. So entstand der See und manchmal hört man zudem noch die Wehklagen aus den Tiefen des Sees.
3.2 Die totgeborenen Kinder
Die schwarze Fee vom Lac de la Maix hatte die Macht den Kindern, die tot geborenen wurden, für eine kurze Zeit das Leben zurückzugeben.
Man brachte sie dann, so schnell wie möglich, zu einer nahen Kapelle um sie dort taufen zu können. Im 18. Jh. ging dann die Kirche dazwischen und erinnerte die Bevölkerung daran, so erzählt Abbé Dom Calmet, dass es verboten ist die Toten zu taufen, und dass dieser Brauch nichts anderes ist, als Betrug.
Dort unter der aktuellen Kapelle gibt es eine Krypta, die aber leer ist. Aber auch sie könnte auf etwas Wahres an den Legenden hinweisen.
3.3 Der Mariensitz
Nahe bei der Kapelle gibt es diesen eigenartigen Felsen. Er wird Steinbank der Jungfrau, oder Mariensitz genannt. Es gibt dort tatsächlich einen Abdruck auf dem Felsen, der an eine Hand erinnern kann. Auf der kleinen Tafel über dem Felsen findet sich folgende Legende.
Als die Jungfrau Maria von Moussey hierher kommt und auf ihre gewidmete Kapelle trifft, findet sie diese etwas herunter gekommen vor, so erzählt der Abt von Senones Dom Fangé (1756). Schon ziemlich entkräftet beschließt sie daraufhin nach Luvigny zu gehen, weil die dortige Bevölkerung ihr immer treu gewesen war. Sie steigt den steinigen Weg hinunter und als sie dann endgültig die Kraft verliert, läßt sie sich auf diesen Felsen fallen. Sie stützt ihre Hand auf den großen Stein, dieser gibt nach und bewahrt die Abdrücke ihrer Finger bis heute.
Diese Legende könnte auf den Umzug einer Marienstatue im 18. Jh. von Luvigny nach Moussey hinweisen.
3.4 Das Monster
In den Jahren um 1950, machte der See von sich reden. Man erzählte dass ein Monster, ähnlich dem von Loch Ness, die Mitte des Sees als Zuhause gewählt habe und sich manchmal sehen ließe. Die Sache war gut gewählt, daher funktionierte die List sogar einige Monate.
Es gibt noch zwei weitere Legenden um den See. Sie lassen sich auf der Seite des Office de Tourisme Les Pays des Abbayes finden.
Die folgende Legende, so scheint es, hat sich ursprünglich ebenfalls auch auf einer Tafel in Nähe des Sees befunden.
3.5 Das Teufelsloch
Vorübergehender, Reisender, Pilger, passe auf, dass du diesen Felsen nicht zu nahe kommst, sie öffnen sich bis in die Tiefe; ein steiniges Loch, dunkel und gierig.Das ist keine Zuflucht in einer Höhle im Innersten unserer fruchtbaren Erde, in der man Obdach während eines Gewitters findet, oder um zu meditieren wie es die Druiden taten.
Das ist kein Versteck eines Schatzes und auch nicht die vergessene Gruft eines Helden früherer Zeit. Dies ist eine Blessur im Innersten des Berges, die sich nie wieder schließt, eine eitrige Wunde, die die Verfluchten ertränkt und die Tageshelle verschlingt. Dies ist der Eingang zu einem Labyrinth mit Schatten und kratzendem Gelächter. Das ist die Höllentür! Hier ist es, wo sich der Teufel verkriecht, wenn der Gesang der heiligen Jungfrau die letzten Bruchstücke seiner verfluchten Violine zerquetscht und ihn davonjagt.
Hier ist es, wo er auf die Stunde seiner Wiederkehr wartet. Und die Bäume, diese geduldigen Wächter, versuchen zu verhindern, dass die Vorübergehenden hier im Wald in den Abgrund gerissen und ihr Geist zugrunde gerichtet wird.
Eine etwas längere Erzählung findet sich zudem auf den Seiten des OT „Les Pays des Abbayes“
3.6 Der Seigneur de la Maix
Im Mittelalter, so sagt man, haben fast 20 Jahre lang Sträucher und Gestrüpp die Wege überwuchert, die zur Kapelle de la Maix führten. Niemand wagte es mehr dorthin zu gehen, so groß war das Entsetzen das vom Herren dieser Gegend ausging.
Dort wo sich heute ein friedliches Gewässer erstreckt, waren zu jener Zeit hohe Türme eines Schlosses mit Mauern aus schwarzem Stein, härter als Eisen und so kalt, dass selbst Efeu nicht auf ihnen wachsen wollte.
Der Hausherr war gefürchtet in der ganzen Gegend, berüchtigt für seine Grausamkeit und die Qualen, die er denjenigen zufügte, die das Pech hatten ihm zu missfallen.
3.6.1 In seiner Jugend, jedoch, war er ein tugendhafter Ritter.
In seiner Jugend, jedoch, war er ein tugendhafter Ritter. Mutig angesichts des Feindes, großzügig zu seinem Volke, schön wie ein Prinz aus den Legenden, wenn der Wind in seinen feuerroten Haaren tanzte. Wenn er durch die Dörfer zog, kam man aus den Bauernhöfen und aus den mit Stroh gedeckten Häusern um ihn zu grüßen. Er erkundigte sich immer nach der Gesundheit und den Sorgen des Einen, oder des Anderen und ohne zu Zögern, half er denjenigen die seiner Hilfe bedurften.
Aber das strahlende Lächeln des jungen Mannes verdüsterte sich, der Sire de la Maix war nur noch eine dunkle drohende Silhouette, die einsam die Nächte in großen Schritten durchmaß. Sein echtes Herz hatte zu jener Zeit aufgehört wirklich zu schlagen, als er eine Frau mit schönen blonden Haaren erdolchte …
3.6.2 Um seinem Namen und seinen Vorfahren zur Ehre zu gereichen.
Um seinem Namen und seinen Vorfahren zur Ehre zu gereichen, war der Sire de la Maix, als junger Knappe, zu einem Abenteuer auf der anderen Seite des Rheins aufgebrochen. Im Land der Nibelungen hatte er seinen Degen in den Dienst eines edlen Herrn gestellt, dessen Sache ihm richtig erschien und er hatte ihm Treue geschworen. Und ach! Der edle Herr hatte eine Gattin genauso schön und heimtückisch, wie ein Gewitter mitten im Sommer. Sie fand den Sire de la Maix nach ihrem Gefallen, bezirzte ihn, versprach ihm die ewige Treue und machte sich ihn zu ihrem Geliebten. Der junge Mann, ganz in seiner Leidenschaft gefangen, verriet seinen Treueschwur und fand sich träumend in den Armen der Ehefrau desjenigen wieder, dem er dienen sollte. Bald wollte er sie demzufolge in sein Land mitzunehmen.
3.6.3 Aber die Schlossherrin war ihn bald überdrüssig.
Aber die Schlossherrin war ihn bald überdrüssig, denn für sie war er nicht mehr als ein Spielzeug, und sie wies ihn ab. Sie ließ in den Kerker werfen, auf dass er im Dunklen stürbe und vergaß ihn. Anschließend trug sie sich einem neuen Geliebten an. Sie ahnte aber nicht, dass der Sire de la Maix nicht so sterben wollte. Mit List und Geduld entkam er in einer Nacht, und schlich sich in das Schlafzimmer seiner schlafenden Geliebten. Überwältigt von Verzweiflung und Zorn erdolchte er sie, flüchtete, um anschließend in sein Land zurückzukehren.
Von da an, um seinen Schmerz zu vergessen, berauschte er sich an Gemetzeln, jagte das kleinste Tier in die Tiefen des Waldes, schächtete Hirsche, schlitzte Wölfe auf, bis der Wald ein stilles Grab wurde. Er umgab sich mit einer Bande von Plünderern und Abenteurer, die von seinem brennenden Hass fasziniert waren, und wurde ein Gewaltmensch. Die Bewohner seiner Gegend zitterten und erschauderten, wenn er in die Dörfer ging, um dort seine Wut zu befriedigen. Die Frauen flüchteten wenn er sich näherte, die Kinder schrien in der Nacht, wenn er in ihren Alpträumen erschien. Zwanzig lange Jahre vergingen, in denen der dunkle Herr in seinem Reich wütete.
3.6.4 Eines Tages beschloss der Sire de la Maix.
Eines Tages beschloss der Sire de la Maix, in einer Laune, ein großartiges Fest zu geben. Er befahl seinen Haudegen ihm die kostbarste Beute zu bringen und diejenigen kommen zu lassen, die ein Instrument spielen konnten, um sein Fest zu schön zu gestalten.
Am betreffenden Abend, auf dem höchsten Turm seines Schlosses, sah er wie der lange grinsende Zug seiner Diener, vor sich die Gefangenen herumstieß, die zudem mit den Früchten ihrer Plünderung beladen waren. Mit einem grausamen Lächeln betrachtete der Sire de la Maix die dunklen Wolken die der Wind zusammentrieb und den Regen, der sie ins Innere seines Gemäuers drängte.
3.6.5 Und die Orgie begann.
Und die Orgie begann. Umgeben von seinen Komplizen, die sich zuerst am Wein und dann am Blut berauschten, forderte der Sire de la Maix von den Bauern, dass sie ihre schönsten Melodien spielten. Aber der Klang der Fiedeln und Flöten der sich in die Nacht erhob, war von einer unergründlichen Traurigkeit, voller Widerhall des verwüsteten Heims, von Frauen und Kindern die sich zitternd ins Holz flüchteten, gestohlenen Herden, zertrampelten Ernten … Und der Regen schlug an die Scheiben des Schlosses und der Wind pfiff durch die Wipfel der Tannen.
Angesichts des großen Schmerzes, den die sich grämenden musizierenden Bauern empfanden, erinnerte sich der Sire de la Maix. Er erinnerte sich an die glücklichen Momente und an die verlorene Liebe … Er wollte den Musikanten zurufen, dass sie damit aufhörten, aber er hatte nicht mehr die Kraft dazu. Plötzlich schlug der Blitz in die Burg ein. Die Mauern erzitterten. Der Wind blies voller Wut die Fackeln aus.
3.6.6 Ein wildes Grollen donnerte im dunklen Wirbel der Wolken.
Ein wildes Grollen donnerte im dunklen Wirbel der Wolken, die Winde sammelten sich und warfen sich, wie zornige Reiter, gegen die Mauern. Die dicken Eichentüren sprangen auf und die am Fest teilnehmenden Plünderer, gelähmt durch die Angst, sahen in die flammenden Augen von Luchsen und Wildschweinen, die sich auf sie warfen und sie mit ihren Stoßzähnen und Krallen zerrissen. Sie hinterließen auf den zitternden Mauern lange blutige Spuren.
Der Sire de la Maix verharrte mit Tränen verhüllten Augen bewegungslos, während sein Hof hingeschlachtet wurde, sich lange Risse infolge des Gewitters auftaten, und sein stolzes Schloss in Stücke gerissen wurde.
Er blieb der einzig Überlebende; die Stille kam zurück. Die Wolken wichen und enthüllten den Mond und eine opaline Helligkeit. Die Felsen öffneten sich und langsam begann das Schloss zu versinken. Es verschwand auf immer, in einem aufgerissenen Schlund, den klare Wasser zu bedecken begannen. Danach entstand ein See, der die Tannen spiegelte und das Glitzern der Sterne reflektierte. Manchmal kann man aus der ruhigen Tiefe einen Gesang hören, der von Fiedeln und Flöten begleitet wird. Es ist die Klage des Sire de la Maix, der um seine verlorene Liebe und wegen seiner verletzten Seele weint.
4. In der Nähe des Lac de la Maix
Außerdem gibt es ca. 15 km vom See bei Raon-lès-Leau eine wenig bekannte Via der Römer, die einen Eindruck über private Straßen der damaligen Zeit vermittelt.
Auf dem Bild kann man deutlich die Spuren der Ochsenkarren erkennen. Die Breite der Via zeigt an, dass es sich um eine nicht öffentliche Straße gehandelt haben muß.
Die Zufahrt ist von Raon-lès-Leau ausgeschildert und mit dem Auto zu befahren, einige letzte hundert Meter sind dann allerdings noch zu fuß zu bewerkstelligen.
Auch der Wanderweg dorthin ist beschildert. Die Römerstraße La voie romaine befindet sich beim l’abri du Roule Bacon, einer Wanderhütte mitten im Wald.
Mit dem Zoom erreicht man den Marker auf der Karte.
5. Die geographische Lage
5.1 Anfahrt
So finden Sie den Lac de la Maix. Von Raon l’Etape über die D392 nach Vexaincourt. Dann rue Joseph Sayer, rue de l’église, rue de la chouette, dann weiter zum See.
Es geht gefühlt endlos durch den Wald. Des Weiteren denkt man schon, dass man sich verfahren hätte, oder an das Umdrehen. Es gibt zudem wenige Schilder.
Endlich erreicht man den Parkplatz und nach kurzer Gehstrecke dann den See.